Archiv-Thema im Forum Familie + Leben
Generation Komasaufen - Sind Jungendliche wirklich so schlimm?
Hallo zusammen,
ich weiß, daß das echt ein heikles Thema ist, aber es wurde festgestellt: Jugendliche trinken immer früher und häufiger Alkohol. Der Jugendschutz wird nicht ernst genommen. Man trifft sich zum 'Vorglühen' und Komasaufen. Immer mehr Jugendliche landen mit einer Überdosis Alkohol als Notfälle in Krankenhäusern. So ist es jedenfalls in Zeitungen zu lesen und im Fernsehen zu sehen!
Ich arbeite nebenbei seit Jahren bei einer Sicherheitsfirma und kann das nur halb bestätigen. Es gibt sehr vernünftige, einsichtige Jugendliche und das krasse Gegenteil. Ich hatte mal ein Mädchen, die uns bei einem Kneipenfestival auf der Straße aufgefallen ist, die wir dann wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus bringen mussten. Sie war erst 14 Jahre:weinen:
Wie seht ihr das? Ist es wirklich die Realität oder übertreiben die Medien? Wie erlebt ihr das zu Hause oder in eurem Umfeld? Sind es nur Einzelfälle oder wird es wirklich immer schlimmer?
Eingetragen von Kerstin am 04.11.2012 um 12:28 Uhr
Ich glaube nicht, das das Übertreibung ist.
Generell trinken Jugendliche immer mehr und öfters.
Selbst in Timms Alter gibt es da schon Probleme. Da werden in Schultoiletten Schnaps- und Bierflaschen gefunden, oder die Teenies gehen zu Feten, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird.
Timm ist zum Glück generell (noch) gegen jeden Schluck Alkohol und auch gegen Zigaretten. Er muss sogar husten, wenn er im Freien an einem Raucher vorbei geht :adoration: (ist wohl psychisch, denn so intensiv ist der Rauch da nicht)
Ich finde die heutige Zeit erschreckend, auch die Eltern sind in vielen Dingen in meinen Augen zu locker geworden. Da gehen 12jährige nachts um 9 noch alleine 8km nach Hause, weil die Eltern keine Lust haben zu fahren. Kein Wunder, wenn solche Kids dann machen was sie wollen.
Eingetragen von TimmU am 04.11.2012 um 13:52 Uhr
Also im Alter 15-16 waren schon zu meiner Zeit die meisten Jugendlichen das erste Mal so richtig betrunken. 1-2 Mal, dann waren die Grenzen, was man verträgt ausgelotet.
Vermutlich gab es auch damals schon Alkoholvergiftungen, ins KH kam aber niemand.
1. Problem: Alkopops: die schmecken, habe ich gehört, gar nicht so nach Alkohol.
2. Mangelnde Kontrollen beim Einkaufen.
3. Jugendliche haben, so gesehen, zu viel Geld.
4. Von zu Hause ist bei vielen zu viel 'Laissez-faire'.
Ich bin auch entsetzt, was für junge Kinder sich noch spätabends alleine auf der Straße aufhalten. Das gab es früher nicht!
Alles zusammen genommen, hat der Alkoholkonsum vielleicht zugenommen, aber ob es so viel ist? Oder ob dem Ganzen einfach nur mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Ist doch bei vielen Dingen so, sie sind einfach mehr ins Bewusstsein gerückt als früher.
(die vielen Therapien heute, Mobbing und und und, hat´s alles früher auch schon gegeben.)
LG hanja
Eingetragen von hanja am 05.11.2012 um 08:15 Uhr
ich sehe auch mit Bedauern, was so bei uns in der Schule läuft
rauchen und saufen ist da absolut in und manche machen an den Wochenenden nichts anderes als PC Spiele
ich finde, es gibt doch auch so viele jugendliche, die normal sind und die sieht manchmal keiner
Eingetragen von anwe am 08.11.2012 um 12:47 Uhr
@anwe Klar gibt es auch andere Jugendliche, aber ich finde so langsam sind die in der Unterzahl:weinen:
@hanja Ja das stimmt bei Alkopops ist die Gefahr groß, weil man den Alkohol nicht richtig rausschmeckt. Das ist ein wichtiges Thema: Kontrollen beim Einkaufen. Also bei uns ist das in den Läden schon normal, daß die Jugendlichen nach dem Ausweis gefragt werden, aber an den Tankstellen leider nicht:weinen: Oft ist es auch so, daß die Älteren den Jüngeren Alkohol mitbringen und da nützen die ganzen Kontrollen nichts!
@TimmU Also das mit dem Rauchen ist bei uns hier in Bayern echt weniger geworden. Ich war aber letzte Woche bei einer Freundin in Baden und da raucht eigentlich jeder.
Eingetragen von Kerstin am 09.11.2012 um 11:56 Uhr
Ich weiß auch von jette, dass es welche an der Schule gibt, die sowohl Alkohl trinken, als auch rumkiffen ( 3 wohl auch bei ihr in der jetzigen Klasse )
Sie selbst hat da gar kein Interesse dran - Alex auch nicht und jettes beste Freundin, die morgen 17 wird auch nicht !
Und was Alkohol an Tankstellen angeht - meiner Meinung nach dürften die gar keinen Alkohol verkaufen !!!!
Schließlich kaufen da die meisten mit PKW ein - das muss echt nicht sein - vor allen in Zeiten, wo die Läden immer länger geöffnet haben- hier bei uns in der Stadt wenigstens.
Eingetragen von jodatz am 09.11.2012 um 13:56 Uhr
Alkoholkonsum ist das äußere Zeichen für ein Suchtproblem.
Sucht sucht Dich für Dich.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer stelle ich deshalb sofort die Frage:
Findet man sich selbst in der Schule?
Oder verhindert die Schule durch eine verkehrte Pädagogik die Selbstfindung, die Selbstachtung, die Selbstbestätigung, die Selbststärkung, die Selbstentwicklung, die Selbstpflege, das persönliche Selbstwachstum?
Ich meine, man kann nicht übersehen,
a) dass Pädagogik Sucht verursacht und vergrößert,
b) dass ihr das völlig unbewusst ist
c) dass sie dabei den Lebensstil pervertiert und in eine Sackgasse treibt.
Gerade die Alkoholsucht zeigt, dass die Pädagogik dem Geist oft außer ihren Standardquälereien nichts zu bieten hat.
In einem meiner Ich-kann-Schule-Vorträge fragte ich die anwesenden LehrerInnen, wie oft sie in den letzten drei Jahren in der Schule die Worte Geist & Seele gehört haben. Sie bekundeten alle, dass sie die dort überhaupt noch nicht gehört haben.
Wovon sollen Geist & Seele in einer solchen 'Schule' leben?
Der Körper wird wenigstens zu Hause regelmäßig gefüttert. Geist & Seele lassen wir ganz selbstverständlich verhungern.
In Deutschland muss jedes Kind wenigstens 12 Jahre lang mehr als 10.000 Stunden in die Schule gehen.
Es ist beschämend, welch gigantischer Problemberg von den Pädagogikprofis dort nicht gelöst sondern ständig weiter vergrößert wird.
Und dann wollen sie auch noch für die Probleme, die sie verursachen und groß machen, nicht zuständig sein. Der in den Schulen produzierte Seelenkummer ist gigantisch, aber die Schule macht ihn nur und kümmert sich nicht darum. Sie fährt immer nur im Unterricht fort.
Schauen wir uns doch mal einen jugendlichen Komasäufer genauer an:
- Er findet keinen Sinn im Leben - und seine Lehrer finden ihn offenbar auch nicht, sonst könnten sie ihn ihm zeigen.
- Er ist eine schwache Persönlichkeit - und die Schule schwächt die Persönlichkeitskräfte ständig durch Druck weiter und sieht noch nicht einmal, dass sie Stärkung brauchen.
In der Ich-kann-Schule geht Persönlichkeitswachstum immer vor Sachproblemlösung. Wir müssen den Menschen und seine Kräfte erst zum Wachsen bringen, dann wird er dem Leben gewachsen.
Die Schule mit ihrem nur immer Üben, Üben, Üben schwächt und frustriert oft die Kräfte noch mehr.
Unsere Schulpädagogik produziert schwache Persönlichlkeiten: schwache Lehrerpersönlichkeiten, schwache Kinderpersönlichkeiten und in der Folge oft noch schwache Elternpersönlichkeiten.
Wenn es schon keine originale Vitalkost für die verhungernden Geistes- und Seelenkräfte gibt, müssen die sich wenigstens Ersatz reinziehen.
Damit werden sie auffällig, damit uns endlich was auffällt.
Aber wir lassen uns nichts auffallen.
Wenn die Sucht ein Ende haben soll, müssen wir dafür sorgen, dass der Mensch sich findet, sich und seine genialen Potentiale, Talente, Kräfte, Begabungen, Fähigkeiten erkennt und mit ihnen bestens umgehen lernt.
Infolge einer lebensblinden Pädagogik behandeln wir unsere genialsten, sensibelsten, feinsten, wichtigsten Lebenskräfte wie Feinde. Wir geben uns = ihnen Mühe. Wir strengen uns = sie an. Wir überwinden uns = sie.
Mir Freunden geht man anders um.
In der neuen Ich-kann-Schule lernt man, seine Kräfte & Talente als Freunde zu behandeln. Das ist das Zeichen dafür, dass man sich gefunden hat. Dann ist Sich-Suchen und Sucht nicht mehr not-wendig.
Wenn man sich gefunden hat, braucht man keinen Ersatz mehr für sich.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe
Eingetragen von f.j.neffe am 29.11.2012 um 21:08 Uhr